Liebe Clubmitglieder,

liebe Spiderfahrerinnen, liebe Spiderfahrer,

in Kürze schreiben wir das Jahr 2001.Wenn wir zurückblicken, hat das kalendarisch besondere Ereignis für unseren Club einige Höhepunkte gebracht, die wir zusammenfassend mit der Jahreshauptversammlung in Nürnberg und mit anderen Treffen verbinden. Man könnte das Nürnberger Treffen als eine Hommage an die Sturm- und Drangzeit der meisten Clubmitglieder auffassen und in sofern war es Dietmar Böhm, Frau Heidi Schumm und Sohn Michael gelungen, uns einige Stunden in unsere Jugendzeit zurückzuführen. Rock and Roll, Country-Musik, Indianer und Cowboys stellten für unsere Generation die Signale einer anderen Welt dar, die für unsere Eltern fremd und eigenartig sein mußten, wie uns heute die der neuen jüngeren Generation.

Was uns Ältere aber von der heutigen Zeit und dem heutigen Zeitgeist unterscheidet, oder besser formuliert, was uns voller Tatendrang als junge Menschen positiv in die Zukunft blicken ließ, war die Tatsache, daß die Gesellschaft uns brauchte und nach Menschen verlangte, die die vorhandene Arbeit aufnahm, Ideen verwirklichen konnte und daß wir alle voller Zuversicht die Welt mit neugierigen Augen betrachteten und im positiven Sinn verändern wollten. - Diese Sichtweise hatte sich in den 80er und 90er Jahren deutlich geändert. Die Folgen spüren wir zum ersten Mal in diesem Jahr als Mangel an Naturwissenschaftlern, Ingenieuren, Technikern und Lehrern. Die pauschale Ablehnung technischer Errungenschaften, die zu unser aller Wohl beitragen, so wie die Hinwendung zum Mystizismus und Irrationalität, ja Hysterie (man denke nur an die Schlagworte "Kernenergie, Gentechnik, Klimaveränderungen") prägen den "korrekten" momentanen Zeitgeist. Wirkliche Gefahren dagegen werden politisch gern übersehen, man schiebt sie vor sich her. Es scheint so, als ob einige unserer Generation (die 68er..) sich das Recht anmaßen, den jungen kommenden Generationen vorzuschreiben, wie sie mit zukünftigen Problemstellungen umzugehen hätten.

In unserem Land herrscht heute leider keine Aufbruchstimmung.

Dazu trägt auch sicher das Aufgeben der nationalen Identität (nach gerade geschenkter Wiedervereinigung) im Rahmen eines werdenden Europas bei, sicher auch die zunehmende Bürokratisierung und die Aussagen der Politiker, die von der Realität schneller überholt werden als die mittlere Amtszeit eines Ministers dauert, sowie die zunehmend empfundene Komplexität und die Ängstlichkeit im Umgang mit der technischen Welt.

Diese Ziellosigkeit, die nur tagespolitische Schwerpunkte setzt, muß sich ändern! - Unser Ziel kann nur heißen: "Vereinigte Staaten von Europa", vereint im Geist der kulturellen Vielfalt und im Geist der Wissenschaft, und nicht das Europa der Bürokraten.

Genau hier sehe ich die Aufgabe von Gemeinschaften wie der unsrigen. Wir verbinden Technik mit menschlichem Kontakt und empfinden darin etwas positives. Ganz besonders freue ich mich mit Ihnen, daß das auch für unsere Kinder gilt, und daß unser Club in zunehmendem Maße auch von jüngeren Menschen angesprochen wird.

Lassen Sie mich hier noch etwas Persönliches formulieren. Bei einem kürzlichen Besuch in den neuen Bundesländern war ich ausgesprochen positiv überrascht von der Freundlichkeit und Ansprechbarkeit der Menschen untereinander und Fremden gegenüber.. Hier wurde mir bewußt, was wir in den alten Bundesländern fast verloren haben. - Deshalb mein besonderer Dank an alle, die das Vereinsleben und die Freude, Freunde zu treffen, im letzten Jahr tatkräftig gefördert haben.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familienangehörigen ein frohes Weihnachtsfest im Jahre 2000 und Gesundheit und Glück für das kommende Jahr im neuen Jahrtausend!

Dr. Michael Fabritius