_______________________________ Ausgabe 12/ 2000 ________________________________________________

Rätselhaft bleibt der Spiderbestand in unserem Nachbarland Frankreich. Aus dem mit mindestens dreihundertdreiundvierzig Einheiten größten Exportmarkt überhaupt, haben wir nur Fünf in unserem Register, der Club NSU France meldet insgesamt Zehn. Achtzehn "Rückimporte" aus Frankreich befinden sich hauptsächlich in Deutschland, oder sie gingen schon damals direkt nach Belgien oder Spanien.

Es ist ziemlich sicher, daß viele Fahrzeuge in der Produktion zwar für einen bestimmten Markt programmiert wurden, danach aber je nach Bedarf "umgeleitet" wurden. Nur bei US Spidern wäre die Umrüstung relativ aufwendig gewesen. Bei den meisten anderen Fahrzeugen war eine nachträgliche Änderung des Bestimmungslandes mit etwas Nacharbeit ohne weiteres möglich. Eine derartige Praxis ist dokumentiert. So war z.B. der Spider von Torsten Wenzel am 26.02.65 für Portugal gebaut, wurde aber am 21.04.65 in Schweden zugelassen. Es ist dabei kaum anzunehmen, daß er den Weg nach Stockholm über Lissabon gemacht hat.
 
 

Die traurige Tatsache, daß wir für die Spider des letzten Produktionsjahres außer der Gesamtzahl keine Daten haben, läßt uns deshalb noch über vieles im unklaren. Von den letzten gebauten Spidern müssen aber realtiv viele nach Belgien gelangt sein, dort gibt es heute immerhin den drittgrößten Spiderbestand. Für die USA wurden im letzten Produktionsjahr anscheinend kaum noch Fahrzeuge gefertigt.

Wenn man den Produktionslisten glauben kann, wurden wenn überhaupt, nur kurz vor Produktionseinstellung Rennspider ab Werk gebaut. Bei dem Spieß'schen Rennspider aus der Audi Sammlung handelt es sich bekanntlich um ein Nullserienfahrzeug, welches von Siegfried Spiess auf Renntrimm gebracht wurde. Auch das Meisterschaftsfahrzeug von Panowitz wurde erst einmal als "Normaler" auf das Montageband gehievt. Daher sind wir beim Thema Rennspider auf die Ersteintragungen der Motorleistung im Kraftfahrzeugbrief angewiesen. Dank dieser Methode kommen wir auf drei "Rennspider Umbauten" und vermutlich zwei "Rennspider ab Werk". Von der mitunter in der Literatur erwähnten Version mit Zweikreisbremsanlage für die Schweiz konnten wir dagegen noch kein Exemplar ausfindig machen.
 
 

Nicht Allen liegt die Statistik. Viel wichtiger ist ja auch, daß wir mit unseren Spidern fahren, an ihnen Basteln oder einfach nur unsere Freude haben. Trotzdem glauben wir als "Archivarbeiter" daß sich die Arbeit gelohnt hat. Allen denen die uns so fleißig geholfen haben, von hieraus ein herzliches Dankeschön.
 
 
 

Steffen Goldhammer und Martin Schlockermann