Fortsetzung Wankel - Kerzenkunde

Als Reparaturlösung konnte man für die Chrom-Trochoiden unter günstigen Bedingungen einen sog. Ro 80 Kupferbobbel einsetzen mit der Konsequenz, dass das Gewinde im Durchmesser von M14x1,25 auf M18x1,5 anwuchs. Ro 80 Kerzen waren noch ausreichend verfügbar und hatten relativ gute Zündeigenschaften, jedenfalls die roten von Beru. Doch die Zeiten sind wohl auch vorbei.

Die Originalhersteller sind an einer Wiederauflage der Originalkerzen nicht sonderlich interessiert. Doch was kann man tun. Da gibt es ja noch die Mazda Wankelmotoren. Die englischen Clubs haben mit Adaptern von M14 auf M18 die 12A Kerzen erfolgreich im Ro 80 eingesetzt. Einige Clubkollegen haben die Kerze vom letzten RX7 (FD-Modell) mit leichter Nacharbeit passend für den Spider bearbeitet. Die Dichtfläche kann mittels normalem Dichtring an den äußeren Sitz verlegt werden. Wer es perfekt haben möchte, der muß die Mazda-Kerze oder den Sitz in der Spider-Trochoide leicht nacharbeiten.

Helmut Kolkhorst hat beides erfolgreich durchgeführt. Übrigens die letzen Mazda Wankelkerzen sind zu normalen Gleitfunkenkerzen, wie schon in der 60er Jahren bei NSU mutiert. Früher verwendete man bei NGK noch drei oder vier Hilfselektroden.

Infos zu NGK-Kerzen findet man im Internet unter http://www.ngkntk.de.

Terry Stuchlik hat mir einige NGK Kerzen verschiedener Bauart aus den USA geschickt, fast alle stammen aus Hochleistungsmotorradmotoren. Der Wärmewert könnte ganz gut hinkommen, doch der Einbau macht mir etwas Probleme. Im Schußkanal bleibt zuviel Volumen im Zündkanal übrig. Hier ist mit Sicherheit noch etwas Forschung nötig. Vielleicht hilft uns ja auch die intensive Entwicklung der Hubkolben Direkteinspritzermotoren weiter, dort treten auch extreme Beanspruchungen im Bereich der Zündung auf.

Wankel-Rotary hatte in einem im letzten Jahr abgeschlossenen Forschungsvorhaben erfolgreich solche Kerzen bei kerosinbetrieben Direkteinspritzern für Flugzeugantriebe eingesetzt.

Zum Vergleich der verschiedenen Bauformen der Kerzen habe ich einige Aufnahmen unterschiedlicher Kerzentypen gemacht. Insgeheim hatte ich ja gedacht, man könnte das Innenleben einer modernen Hochleistungskerze (Keramikkern, Kupferkern, Vorfunkenstrecke) einfach in den originalen Außenkörper einer originalen NSU-Wankelkerze mit einer PG-Verschraubung einbauen. Doch hier ist nicht s mit Norm oder einheitlichen Bauformen, die Kerndurchmesser, Längen der Keramikkörper und Anordnung der Dichtflächen sind unterschiedlich ausgelegt. Die Bilder sprechen für sich, wie ich meine. Falls jemand gute Erfahrungen beim zerlegen und Vermessen von anderen Zündkerzen gemacht hat, der kann mir gerne Bescheid geben.
 
 

Mit rußigen Grüßen aus dem engen Schußkanal Gerhard Geiling

Nachfolgend noch eine kleine bebilderte Kerzenkunde.....



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