– 20 – Register NSU Spider Journal

________________________________ Ausgabe 12/ 2000 ________________________________________________

Fest steht, daß bei diesen Fahrgestellnummern der zugehörige TÜV Eintrag fehlt. Im Jahr 1964 verlassen einschließlich der dreizehn 0-Serienfahrzeuge 151 Spider das Montageband.

Das Jahr 1965 ist das Rekordjahr soweit es die Spiderproduktion betrifft. 924 Fahrzeuge werden gebaut, darunter befindet sich auch der erste Rechtslenker (56 01 218). Mindestens neun Weitere sind danach für England bestimmt, allerdings werden sie nicht speziell als Rechtslenker ausgewiesen. Ende April erfolgt die Umstellung von rotem auf anthrazitfarbenem Bodenteppich. Die Außenfarben bleiben alfarot und lilienweiß, aber auch ein geminiblauer ( 56 01 120) und ein capriblauer (56 01 815) Spider verlassen das Werk. Am 04.10. wird die Farbe lilienweiß auf gletscherweiß umgestellt.

1966 werden 581 Spider gefertigt, der letzte von insgesamt 1160 "Neckarsulmern" mit der Fahrgestellnummer 56 02 171 am 13. Januar 1966. Danach wird die Montage nach Heilbronn in die Hallen des Karosseriewerkes Drauz verlagert und dort am 01. März 1966 wieder aufgenommen. Auch hier lackiert man noch mindestens einen Spider mit Sonderfarbe, der mit der Nummer 56 02 307 ist silbergrau. Das letzte Fahrzeug in diesem Jahr verläßt am 14. Dezember das Band. Ab diesem Tag haben wir keine detaillierten Aufzeichnungen mehr. Auf der letzten Seite gibt es wie gesagt nur noch den Sammeleintrag über 720 Fahrzeuge welche 1967 gefertigt wurden. Demzufolge hatte der letzte gebaute Spider die Fahrgestellnummer 56 03 387, es wäre schön wenn er einmal irgendwo wieder auftaucht.

Über die 1.656 in den Produktionslisten "dokumentierten" Spider haben wir herausgefunden daß zwar viele in Deutschland blieben, mehr als die Hälfte jedoch für Exportmärkte bestimmt waren. Zusammen mindestens Sechshundert sind allein nach Frankreich und USA exportiert worden. Auch nach Italien müßten deutlich mehr als hundert Spider gelangt sein. Gemäß einem zeitgenössischem Testbericht in der italienischen Automobilzeitschrift "Quattro Route" gab es in Italien 1965 schon sechsundfünfzig Spider. Kurioserweise war laut Produktionsliste bis zu diesem Zeitpunkt noch kein einziges Fahrzeug (weiße Blinker und gelbe Rückleuchten) speziell für diesen Markt gebaut worden. Rechnet man die 88 "offiziellen" Fahrzeuge aus dem Jahr 1966 dazu, sowie die "Dunkelziffer" von 1967, dann zeigt sich wieder einmal, daß man in Italien automobilen Neuerungen gegenüber schon immer aufgeschlossen war.

Exportfahrzeuge welche sich von der "Inlandsversion" unterschieden, wurden meist in kleineren Losen gefertigt. Es gibt z.B. immer wieder "Schübe" der US Version (mit Verbundglasscheibe). Dies erklärt auch die Konzentrationen um gewisse Nummernkreise bei den sogenannten US-Spidern. Der gesamte Exportumfang für Dänemark (mit gelben Rückleuchten) war dagegen eine komplette Zweitagefertigung.

Darüber hinaus gibt es Anzeichen, daß viele der 1967 gebauten Spider nach Belgien verkauft wurden. Dort existieren auch heute noch überproportional viele Spider aus diesem letzten Produktionsjahr.

Viele der auf den vergilbten Blättern sorgfältig eingetragenen Spider erfreuen glücklicherweise ihre Besitzer auch nach fünfunddreißig Jahren noch mit guter Gesundheit und sind schon fast so etwas wie ein Familienmitglied. Aus diesem Grund stelle ich auch gerne jedem Clubmitglied seinen "Auszug aus dem Geburtsregister" zur Verfügung. Mehr als die Angabe der Fahrgestellnummer ist dazu nicht notwendig.

E-mail goldhammer@jet.es oder adressierter Umschlag mit Rückporto genügt.

Steffen P. Goldhammer



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